"Glotzt nicht so blöd!". Mit einem Transparent brachte im 19. Jahrhundert Berthold Brecht eine eindeutige Botschaft ins Publikum über. In dieser Zeit galt es als modern, das Epische Theater zu verfremden. Man wollte keine Wahrheiten sondern lediglich ein (Schau-)Spiel.
El grande theatro del mundo. Das grossartige Stück aus der Barockzeit, neu übersetzt von Thomas Hürlimann. In aller Munde ist es derzeit, genau wie die "Halter-Bonbons". In Einsiedeln finden Demonstrationen dagegen statt, Flyers werden Vereilt, auf welchen erläutert steht, wie schädlich diese Vorführung doch sein soll, in den Zeitungen steht geschrieben, dass sich der Einsiedler Abt gegen das Theater stemmt, man könnte diese Liste noch weiterführen.
Wenn man sich schon dagegen stemmt, sollte man sich zuerst damit befassen:
Die Leute im 19. Jahrhundert suchten im Theater hauptsächlich Unterhaltung. Vergleichbar mit dem Sender MTV. Dies heisst nicht, dass man die Informationen aus MTV so ernst nehmen darf, wie diejenigen aus NTV (News-TV). So soll man auch wissen, dass dieses Theater weder über die Kirche, noch über die Menschheit lästert.
Trotzdem überströmen Leserbriefe die Zeitungen. Ich rate doch Ihnen:
Gehen Sie das Theater besuchen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Setzen Sie sich auf einen der harten Plastikschalen und lehnen Sie sich zurück. Lassen Sie sich vom Schauspiel der Menge, und der Farben berauschen und geniessen Sie es. Es mag sein, dass gewisse Szenen recht einfahren werden, doch dies ist das Ziel der Epik. Warum sollte man es als schlechtes Zeichen sehen?
Vergessen Sie nicht:
Es ist nur ein Theater!
Sonntag, 19. August 2007
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