Samstag, 15. März 2008

Der Placeboskandal

Skandal am Flughafen. Der gute "Blick" hat ermittelt und bringt folgendes an den Tag:

"Über 2,5 Millionen Franken hat Josef Felder (46) für sein letztes Jahr als Flughafen-Chef ausbezahlt bekommen. Nachzulesen ist das im neuen Geschäftsbericht von Unique. Dort steht auch, was der Flughafen Felder für das Jahr 2006 überwiesen hat: 813 047 Franken. Rechne: Die Überweisungen an Felder haben sich mehr als verdreifacht.
Eingeschenkt hat vor allem ein sogenannter «Langzeitbonus» von deutlich über 1,5 Millionen Franken. Dieses Extra-Zückerchen hat Felder laut Unique-Sprecher Jörn Wagenbach «über mehrere Jahre erarbeitet. 2007 kam der Langzeitbonus dann zur Auszahlung»."

Für jeden normalen Menschen ist der Fall klar: Da es sich um einen Langzeitbonus handelt, gilt dieses Gehalt von 2.5 Millionen Franken nicht für das Jahr 2007, sondern die darin enthaltenen 1.5 Mio. Fr. beziehen sich auf die beinahe 10 Jahre, in denen Felder den Flughafen geführt hat.
Verteilt man nun den Langzeitbonus von CHF 1'500'000.- auf die Arbeitsperiode, so entspricht dies einem Bonus von CHF 150'000.- pro Jahr. Dies ist noch lange nicht so skandalös wie die Bonuszahlungen von gewissen Banken.

Unique (Flughafen Zürich AG) schreibt dazu folgendes:
Josef Felder machte als einziges Mitglied der Geschäftsleitung von diesem Angebot (Bonuszahlungen in Form von Aktien) Gebrauch. Sein Gesamtbonus für das Jahr 2002 betrug CHF 300'000, dieser wurde vollumfänglich in Aktien bezogen. Der Kurswert der Aktie am Stichtag betrug CHF 23. Da sich der Wert der Aktie zwischen 2002 und 2007 von CHF 23 auf CHF 470 entwickelte und damit mehr als verzwanzigfachte, fiel der im Jahr 2007 fällige Langzeitbonus - in einer Höhe von 3'260 Aktien im Wert von CHF 470 - auf CHF 1'532'200 aus. Alle Aktionäre haben in gleichem Zeitraum von der selben Wertsteigerung profitiert.

Dieses System ist nicht skandalös, sondern durchaus üblich, und wird auch bei vielen AG's so gehalten!

Werte Wirtschaftsexperten aus dem Hause Ringier: Ich bitte Sie, in Zukunft genauer zu Recherchieren, bevor sie wieder einen Placeboskandal aufdecken. Ansonsten hoffe ich natürlich, dass ihre "Zeitung" oder - wie man das nennen will - auch die selbe Leserquote hat, wenn sie die Wahrheit schreiben.

Quellen:
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/millionen-bonus-fuer-was-86161
Communiqué Unique vom 15.3.08



1 Kommentar:

Chris Leduc hat gesagt…

Das lustige ist, dass der Blick die Story zum zweiten Mal falsch gebracht hat.

Hätte der Blick nur einmal bei Unique angerufen, wäre der nicht ins Fettnäpfchen getreten...