Montag, 8. September 2008
Klappe Halten
Die NEWS erörtert ihren grausamen Verdacht:
"Ein Pilotenfehler und ein elektronischer Defekt könnten den Absturz der Spanair-Maschine verursacht haben." (Freitag, 5.9.08)
Meistens ist bei Flugunfällen nicht nur ein Problem, welches der Auslöser war. Es ist immer eine "Verknüpfung von Umständen". Wie gesagt: Hätte der Pilot die Klappen vergessen, so hätte eine unüberhörbare Sirene erklingen sollen, deshalb klingt die erklärung mit dem Zusammenspiel eines technischen und Menschlichen defekts plausibel.
Was etwas fragwürdig ist:
"Durch die geschlossene Klappe habe der Jet eim Start nicht genügend Tempo aufgenommen."
Der Leser, wie wohl auch der Autor glauben, es handle sich um irgendwelche Klappen, welche irgendwo am Flugzeug angebracht sind - vielleicht ja beim Triebwerk um die Luftmenge zu dosieren - und so dem Flugzeug zu einer schnelleren Beschleunigung verhelfen.
Paradoxerweise sind Startklappen jedoch absolut das selbe wie Landeklappen. Der einzige Unterschied liegt bei der Konfiguration. Bei einer Landung sind die Klappen meist voll ausgefahren, beim Start nur begrenzt. Wer schon über dem Flügel gesessen ist, hat sie wohl gesehen.
Die Start-/Landeklappen verlängern den Flügel in seinem spezifischen Profil, um ihm einen grösseren Auftrieb zu verschaffen. Mit dem grösseren Auftrieb erhöht sich natürlich auch der Parasitäre Widerstand der Trachflächen, was das Flugzeug nicht schneller, sondern langsamer werden lässt.
Also fährt man beim Start Klappen aus, welche das Flugzeug bremsen?
Das ist richtig, jedoch kann man trotz einer geringeren Geschwindigkeit besser steigen.
Liebe NEWS-Journalisten, ich rate euch, beim schreiben zu bleiben und niemals fliegen zu lernen. Es ist wohl weniger komplexer.
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